Wer ist der beste Freund des Menschen? Vernunftunbegabte Wesen beantworten diese simple Frage oftmals mit „Hund“. Das ist zweifelsohne Irrsinn, denn der beste Kumpel ist natürlich Geld. Eventuell auch irgendetwas, das mit Geld zu kaufen ist, wie eine Yacht oder ein größerer Penis. Dennoch ist der Stellenwert des domestizierten Köters gerade in Deutschland recht hoch. Wir gehen faktenorientiert vor und möchten herausfinden, warum der Hund in den Oberstübchen des Ottonormalkötten eine derartige Position einnimmt.
Schön ist was Anderes
Tölen gibt es in allen Größen, Farbmustern und Ausprägungen ästhetischer Verwirrungen. Der kleine Mops, dessen Schnauze so aussieht, als sei er mit vollem Tempo gegen eine Tür mit der Aufschrift „Ziehen“ gerannt. Der Chihuahua, der wie ein kahlgeschorenes Meerschweinchen in jede noch so schäbige Handtasche passt. Der chinesische Schopfhund, der wie ein missglücktes Experiment alkoholabhängiger Wissenschaftler wirkt und akuten Brechreiz erzeugt, wenn man ihn zu lange ansieht. Der Corgi, dessen gedrungene Erscheinung etwas von einem tiefergelegten Trabbi hat. Oder der Dalmatiner, der nur zum Fertigen hübscher Mäntel geeignet ist, wie uns der Dokumentarfilm von Disney nähergebracht hat. Der Windhund, dessen Körperbau verwegen unpraktisch für wertvolle Tätigkeiten, wie liegen und chillen ist.
Eigentlich könnte man jede Rasse vor eine Kamera stellen und ihre offensichtlichen Mängel in Sachen Schönheit, Praktikabilität und allen wichtigen Faktoren der Eleganz ohne großes Nachdenken aufzählen. Entweder ist das stinkende Fell zu lockig und neigt zum Verfilzen oder das kaum vorhandene Geflecht an Behaarung führt zu Assoziationen mit Nacktschnecken. Zwar hat der Mensch, der vollkommen zurecht an der Spitze der Evolution thront mittels Züchtungen sein Bestes versucht, um die Viecher halbwegs ansehnlich zu gestalten, doch selbst dem perfekten Abbild Gottes mag nicht alles gelingen.
Kacken, Fressen, Saufen
Hässlichkeit allein stellt kein Totschlagargument gegen die sabbernden Köter dar. Schließlich gibt es auch Einwegpfand, das nicht immer den ersten Preis im Schönheitswettbewerb gewinnen würde. Allerdings ist die optische Abartigkeit nicht das einzige Manko, welches die Möchtegern-besten-Freunde-des-Menschen auf ihren zeckenübersäten Schultern tragen.
Hunde werden in der Regel unfertig ausgeliefert. Das kennt man zwar vom Besuch beim Möbelhaus des Vertrauens, aber die Möbel erfüllen immerhin einen Zweck, um beispielsweise Plastiktüten formschön im Regal aufzubewahren. Ein Hund ist anfangs noch nicht stubenrein. Wie eine unerzogene Dreckschleuder pisst das Vieh auf den schönen Teppich vom TEDi oder kackt auf den Fliesentisch, wo der Stopftabak auf Weiterverarbeitung wartet. Selbst bewährte Erziehungsmethoden, wie „ein paar umme Ohren klatschen“, starkstromführendes Halsband oder Hackfresse in den Haufen Scheiße drücken führen nicht allzu schnell zum Ziel.
Die defizitäre Genetik zeigt sich bei der Absonderung der Fäkalien leider auch in weiteren Facetten. Selbst die wenigen Ausnahmen im Reich der Tölen sind nicht zur würdevollen Nutzung einer Toilette in der Lage. Mehrmals täglich muss sich das aufopferungsvolle Herrchen bzw. Frauchen dazu herablassen, sich in der Öffentlichkeit mit dem beschämenden Tier sehen zu lassen. Ein Spießrutenlauf, der psychotherapeutische Behandlung dringend erforderlich macht. Beim sogenannten „Spazieren“ hält man das unselbstständige Köterchen an einer Leine, da es sonst vor den nächsten Baum rennen und dabei wohl die letzten Hirnzellen verlieren würde, die das Atmen und Sabbern steuern.
Sabbern ist ein weiteres Thema, das Ekel hervorruft. Egal, ob das Herrchen sich gerade die gigantische Portion Gyros von Kostas reinpfeift, der Postbote mit einer Lastwagenfuhre Paketen vor der Türe steht oder man mit dem Vieh in der Sauna chillen möchte. Ständig läuft abscheulich stinkender Schleim aus der Schnauze, zieht Fäden und kontaminiert jede Oberfläche unwiderruflich.
Die handelsüblichen Vierbeiner laufen weder mit Akku noch mit Diesel oder gewohnten Energieträgern. Man muss sie füttern, wie man es mit kleinen Babys tut. Eigentlich fressen die Tölen alles, was ihnen vor der sabbernden Schnute ins trübe Gesichtsfeld kommt. Es ist völlig egal, um was es sich genau handelt. Überteuertes Spezialfutter, das die knarzenden Gelenke schmieren soll, das Schnitzel des Herrchens, die Füllung des Herzchenkissens von Action oder die Fernbedienung des TV-Geräts. Alles ist potentielles Futter für das unschuldig dreinblickende Ganovengetier.
Yacht, Sportwagen oder Köter?!
Jede Kötte hat andere Träume und die meisten kosten Knete. Eine tiefergelegte Sportkarosse für die Außenwirkung an der Tanke, ein Tretboot fürs Schippern auf der Möhne oder auch ein Urlaub auf Malle. Alles verschlingt Unsummen an mühevoll zusammengeschummelten Euronen. Ein kläffender Hund verschlingt ebenfalls ein kleines Vermögen.
Zunächst muss man eine stolze Summe an die Züchter zahlen, die letztlich einen Swingerclub für Vierbeiner betreiben und mächtig Cash machen. Nur Trottel adoptieren ihre Kackmaschinen im Tierheim, denn Gutes muss seinen Preis haben. Und dann geht das fröhliche Geldrausschmeißen erst richtig los.
Das Vieh braucht Halsbänder, Leinen, Futter, soll angeblich gelegentlich zum Tierarzt und ist allgemein ein hochpreisiges Luxusprodukt ohne nennenswerten Nutzen. Ständig ist irgendetwas. Zecken und Flöhe übersäen den muffigen Leib und verlangen Behandlung, die der Tierarzt mit geöffneter Geldbörse gerne übernimmt. Weil man es mit dem Vieh gut meint und lecker Gyros serviert, leidet es angeblich an Übergewicht, was wiederum zu Gelenkproblemen und unbezahlbaren Operationen führt.
Doch es müssen nicht immer die großen Dinge sein. Da lässt man seinen Flohzirkus unbekümmert auf dem Spielplatz toben und schon hat man ne Anzeige am Arsch, weil er dem Köttenkind eine kleine Fleischwunde im Gesicht zufügt, die der Hackfresse immerhin ein wenig Wiedererkennungswert verschafft hat. Selbst kaum erwähnenswerte Situationen können zu folgenschweren Konfrontationen mit den Behörden führen. Wie bereits angedeutet, können die Tölen nicht richtig die Toilette benutzen, weshalb ein Hundehalter beim Spaziergang immer einen sogenannten Kotbeutel zur Hand haben muss, mit dem er den beißend stinkenden Dünnschiss vom Rasen des Nachbars aufsammeln muss. Wir Deutschen sind bekanntlich bekannt dafür, dass wir Ordnung und Schilder lieben. Daher gibt es in jedem Geschäft Hinweise für rücksichtslose Hundefreunde, um sie an ihre Verpflichtungen zu erinnern.
Hundemenschen- Schlimmer als Pickel am Arsch
Wie zweifelsfrei dargelegt wurde, sind Hunde nutzlos, widerwärtig, machen nur Dreck und kosten Geld, das man besser in die Spielo tragen sollte. Doch es sind nicht nur die Kläffer, die Nerven kosten, denn aufgrund ihrer Unselbstständigkeit kommen sie immer im Gepäck mit einem anstrengenden Frauchen oder Herrchen.
Diese Hundemenschen behandeln ihre Wau-Waus, als seien sie etwas Besonderes, Talentiertes oder sonstwie Brauchbares. In ihrer mit müffelnden Haaren übersäten Bude sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Überall liegen quietschende und vollgesabberte Spielzeuge herum, die der Beschäftigung und Erziehung des Fiffis dienen sollen. Welch ein Irrglaube, dass man derartig beschränkten Wesen mit Pädagogik beikommen könnte! Frauchen kauft sich ein Halsband für ihren Köter, das farblich zu ihrer Ausgehjacke passt, denn jeder Spaziergang mit dem bürgersteigvollscheißenden Hund ist eine Art Modeschau.
Selbst für die fragwürdigen Hundemenschen ist Aussehen aber nicht alles. Beim Flanieren mit gemusterten Kotbeuteln ist Herrchen auch mit einem Klicker bewaffnet und brüllt verzweifelte Kommandos. „Bei Fuß!“ „Sitz! Verdammte Scheiße, sitz endlich, Kalle!“ Falls das Tierchen aus Versehen mal etwas richtig macht, wird es mit einer LKW-Fuhre Leckerlis gemästet, um einen Lerneffekt zu erzwingen, der ganz einfach nicht vorhanden ist.
Sie trainieren mit ihren Kötern auf vollgeschissenen Wiesen, bringen das Vieh zum Hundefriseur und verwahrlosen dabei selbst in einer Weise, die besorgniserregend ist. Wenn es draußen pisst, wird dem bellenden Kackhaufen ein wasserfester Regenmantel übergeworfen, damit man beim Ignorieren des allgemeinen Leids wenigstens trocken bleibt. Solche Menschen werfen auch kostbares Pfandgut weg.
Ich haben nichts gegen Hunde…
Aber mal ehrlich: Die Dinger kannste einfach zu nichts gebrauchen. Wer zu viel Geld haben sollte, kann sich einfach bei unserem langjährigen Praktikanten melden, denn der darf noch lange auf sein erstes Gehalt warten.
An alle, die einem Köter Unterschlupf gewähren: Schämt euch! Und kauft euch einen Saugroboter oder legt einen Komposthaufen im Badezimmer an, da habt ihr mehr von.
Der eigentliche Bericht endet hier. Weiterlesen auf eigene Gefahr! Der folgende Abschnitt ist etwas persönlicher, trieft vor Kitsch und zeigt, dass ich wahrscheinlich ziemlich einen an der Murmel habe...
Mein Mädchen
Als du zu uns gestoßen bist, warst du ein kleines und unfassbar süßes Wesen. Der erste Schnee lag im Hof, als wir dir das Pinkeln außerhalb der 4 Wände beibrachten. Wie eine Bekloppte hast du im Gestöber gespielt.
Als Border Collie hast du uns immer auf Trab gehalten, bei Wind und Wetter an die frische Landluft getrieben und dabei Sprünge vollführt, die zirkusreif waren. Als wir den großen Schritt einer gemeinsamen Wohnung vollzogen haben, hast du die Hütte in ein Wohlfühlheim verwandelt. Ja, da scheiden sich die Geister, aber ich bin froh, dass wir dir im Bett Asyl gewährt haben. Nach einem anstrengenden Tag an der Schippe konnte eine Viertelstunde Kuscheln die Wogen wieder glätten. Sicher hast du das auch genossen, denn ich habe nie ein Tier erlebt, das so verschmust war wie du. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass du diese Einheiten ebenso für uns eingelegt hast.
Allgemein warst du immer etwas speziell. Nicht jeder durfte dir die Wampe streicheln, bei anderen hat es ein wenig gedauert, bis du ihnen das nötige Vertrauen entgegenbringen konntest. Es sei denn, es handelte sich um Kinder. Die genossen immer Welpenschutz.
Natürlich haben wir dich betuddelt. Allerdings hast du einen Hang zum Extrovertierten gehabt, den ich so noch nicht erlebt habe. Am liebsten hast du dich auf eine Schmusedecke in der Ecke gelegt, um es dir unter einer weiteren Decke richtig gemütlich zu machen. Gemütlichkeit und Action, das waren deine Betätigungsfelder.
Wenn es im Haus Stress gab, ausufernde Diskussionen oder sonstigen Nonsens, bist du im Stil eines hochqualifizierten Streitschlichters dazwischen gegangen. Aber du warst auch eifersüchtig wie sonst was. Selbst diese Eigenschaft konnte man dir aber nie übelnehmen.
Du hast uns so viel gegeben und dafür nichts verlangt. Der Zuneigung, ja man darf sogar das kitschtriefende Wort Liebe nutzen, die du uns entgegengebracht hast, kann man mit schnöden Worten nicht beikommen.
Klar, wenn man einen Köter als Mitbewohner hat, ist der Alltag schon ziemlich vorgegeben. Die Ankerpunkte eines jeden Tages waren die Spaziergänge. Bei denen hast du dich gerne mit deinen Freunden und Freundinnen aus der Umgebung getroffen und sorgenfrei spielen können. Auf den Feldern gab es viel zu schnüffeln und besonders nach der Kartoffelernte hast du beim Stoppeln ordentlich mit angepackt. Danach gab es gelegentlich eine Unterbodenreinigung, wenn du es mal wieder übertrieben hast.
Aber auch im Haus haben Rituale den Ablauf bestimmt. Wenn man nach Hause gekommen ist (vom Training, aus der Stadt oder von wo auch immer), war der erste Gang obligatorisch. Entweder wurde man von dir bereits an der Haustür in Empfang genommen oder man hörte das an die Wand klatschende Wedeln auf deiner „Veranda“. Bevor es in die Koje ging, wurde der Garten noch einmal aufgesucht, um die Lage zu checken und die Blase zu entleeren. Nachdem wir dir eine gute Nacht gewünscht hatten (in einer verdammt kindischen Weise), konnten auch wir den erholsamen Schlaf genießen.
Die dunkelsten Stunden waren immer dann, wenn man dir nicht helfen konnte. Die Angst bei Gewittern oder dem sinnbefreiten Böllern zum Jahresende hat auch uns Qualen versetzt. Besonders der Tag, als dich ein Autofahrer auf dem Feldweg angefahren hatte, bleibt bis heute im Gedächtnis. Mehrere Kilometer weit reichte die blutige Spur bis nach Hause. Viele Besuche beim Tierarzt, Schmerzen, die Bewegung auf 3 Pfoten und die damit verbundenen Einschränkungen hast du in einer Weise überstanden, die mir bis heute imponiert.
Zum Glück waren diese Momente eher die Ausnahme. Fotogen warst du von Geburt an, weshalb von dir wahrscheinlich mehr Schnappschüsse gemacht wurden als von Heidi Klum und Konsorten. Diese Bilder bleiben. Die Erinnerungen bleiben. Leider kannst du nicht mehr bei uns bleiben. Mittlerweile ist mehr als eine Woche vergangen und der Schmerz raubt einem immer wieder die Luft. Zeit heilt alle Wunden, sagt der neunmalkluge Volksmund. Ich denke, dass man sich nur an diese klaffende Wunde gewöhnt und sich mit ihr arrangiert. Auch wenn wir uns von vielen Gegenständen trennen konnten, mit denen sich jetzt andere Hunde beschäftigen dürfen, haben wir einige Stücke bewahrt, die uns beizeiten vielleicht tröstend an die unwiederbringlichen Tage und Jahre mit dir erinnern werden.
Ich muss nun langsam zum Ende kommen, denn obwohl wir bereits von dir Abschied nehmen mussten, fühlt sich das Tippen dieser Zeilen wie eine neuerliche Trennung an und ich möchte nicht in der Fußgängerzone herumsitzen und mir den Wasserfall von Tränen wegwischen, der gerade aus den Augäpfeln schießen will. Auch wenn der letzte Tag immer wieder mal seinen düsteren Gruß sendet, überwiegt die Freude, dich kennengelernt haben zu dürfen.
Laf schön!
🥺Heul😭