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Bier*

  • Autorenbild: Werler Kötte
    Werler Kötte
  • 20. Apr.
  • 3 Min. Lesezeit

Bier gehört weltweit zu den beliebtesten Getränken. Und wir brauen den besten Stoff, das ist ein Axiom (einfach mal im Physikunterricht aufpassen!). Um die bewährte Qualität zu gewährleisten, gibt es das deutsche Reinheitsgebot, welches strenger kontrolliert wird als jedes Gesetz. Bier ist für uns mehr als Erfrischung und Genuss.

 

Öffentliche Toiletten erfordern manchmal Vorbereitung
Öffentliche Toiletten erfordern manchmal Vorbereitung

Hopfen und Malz, Gott gleich knallts!

 

In der grauen Vorzeit, als wir noch ohne soziale Medien auskommen mussten, war Wasser kein ungefährliches Lebensmittel. Es war von Dingen kontaminiert, die ich hier gar nicht aufzählen möchte, weil ich dafür recherchieren müsste. Bier hingegen hatte und hat ausschließlich positive Effekte auf Körper und Geist. Gute Produkte zeichnen sich durch einige Faktoren aus. Möglichst wenige, dafür erlesene Zutaten, und jemand, der sein Handwerk versteht. Wasser, Hopfen, Malz und Hefe. Mehr brauchen wir nicht, um dem Gaumen zu schmeicheln. Natürlich kann man Aromen hinzufügen (Currysauce, Pfeffer, Vanille, Pistazie oder andere Schandtaten), was aber lediglich ein Eingeständnis in die eigene Unfähigkeit darstellt. Wahre Gourmets verzichten auf derartigen Firlefanz und greifen zum puren Original.

 

Hier hat jemand sein "Wegbier" abgestellt.
Hier hat jemand sein "Wegbier" abgestellt.

Ist Bier schädlich?

 

Wir wollen mal direkt eine Gegenfrage stellen. Was ist unschädlich? Trink mal 10 Liter Wasser, dann biste tot. Bereits die alten Griechen wussten „Die Dosis macht das Gift“ und wir Deutschen werden von unserer Konstitution früh an den angemessenen und förderlichen Konsum gewöhnt. Aber sturzbetrunken in der eigenen Kotze herumliegen kann doch nicht gut sein?! Das stimmt. Führende Pädagogen, die namentlich nicht erwähnt werden wollen, sagen wiederum eindeutig, dass man seine Grenzen mindestens einmal überschreiten muss, um sie nachhaltig kennen und beachten zu können. Daher stellt der exzessive Bierkonsum eine wichtige Möglichkeit dar, sich besser kennenzulernen. Wenn man genug getrunken hat, findet man sich möglicherweise sogar sympathisch. Irgendwer muss es ja tun.

 

Das Motto deutscher Bierenthusiasten
Das Motto deutscher Bierenthusiasten

Gelegenheit macht durstig

 

Wir Deutschen würdigen das Kulturgut Bier in vielen Lebenslagen und Situationen. In Kneipen lassen hart malochende Malocher den Abend ausklingen. Dort sitzen sie an der Theke, debattieren über Kant, Hegel, Plato und Bohlen. Um die ausgedorrte Zunge zu befeuchten, genehmigen sie sich fachlich einwandfrei gezapftes Bier. Im weiteren Verlauf des Abends gesellen sich weitere Gläser dazu, wodurch die Wirtschaft angekurbelt wird. Die Gespräche drehen sich nun um Fußball, die Gattin, inkompetente Politiker und irgendwann wird gegen Ausländer gewettert, gegen die man allerdings gar nichts hat.


In Bayern wird die Mittagspause kulturell anspruchsvoll im Biergarten verbracht, wo man sich mit Weißwurst, Brezeln und einem Liter Weißbier für den restlichen Tag rüstet. Das ist bewährt und kann daher gar nicht schlecht sein.

Deutsche Weisheit
Deutsche Weisheit

Bier ist die Allzweckwaffe aus dem Getränkemarkt. Im Fußballstadion ölt es die Stimmbänder, die beim Anfeuern des favorisierten Teams massiv in Anspruch genommen werden. Die dazu gereichte Bratwurst schafft die nötige Grundlage, damit die perlende Köstlichkeit in größeren Mengen geschluckt werden kann. Auf dem Schützenfest (dieser Tradition werden wir einen eigenen Artikel widmen) gönnen sich die Traditionalisten einige Biere als Zielwasser, damit der hölzerne Vogel schnellstmöglich gen Boden geballert wird. Da es sich bei unserem Weltkulturerbe um ein isotonisches Getränk handelt, wird es nach Fußballspielen in der Kreisliga gerne eingesetzt, um die belasteten Körper bei der Regeneration zu unterstützen.


Wer sich zu Fuß fortbewegt, muss ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Daher ist unsere Infrastruktur derartig beschaffen, dass man es zum nächsten Bier nie allzu weit hat. An Tankstellen, Kiosken (Büdchen) oder in der Eisdiele kann sich der Durstige mit gekühlter Ambrosia versorgen.

 

Finger weg davon!
Finger weg davon!

Nervös? Schüchtern?

 

Es soll ja Menschen geben, die in sozialen Szenarien gewisse Hemmungen haben. Bier hilft. Man traut sich mehr zu, ist selbstbewusster und sprüht voller Charme. Bier stimuliert den Geist, führt dem Körper wertige Kalorien zu und schmeckt einfach bestialisch gut (Warsteiner ausgenommen). Die besten Ideen haben wir, wenn einige Liter Bier in unserem Körper herumgluckern. Oder wie soll man Currywurstchips, essbare Unterwäsche und Papierstrohhalme erklären?


Bier hat ausschließlich positive Effekte, die durch kompetenten Konsum potenziert werden. Also Prost!

 

*Das ist ein satirischer Text. Was soll das bedeuten? Bier mag lecker sein, wenn man auf Bitterstoffe steht. ABER. Alkohol ist ein Nervengift, macht abhängig, schränkt kognitive und motorische Fähigkeiten ein und führt zu zahlreichen, teils lebensbedrohlichen Erkrankungen. Will sagen, sauft nicht so viel!

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