Die Entscheidung ist gefallen. Die Mehrheit der stimmberechtigten Gefolgschaft hat sich für einen Bericht über die Videothek ausgesprochen. Daher haben wir unsere Korrespondenten für Archäologie und Melancholie an die verklebte Tastatur gelassen, um einen Blick in die düstere Vergangenheit zu werfen, als man mit Handys noch Nägel in die Wand wuchten konnte. Wir reisen in eine Zeit, in der es neben der Werler Polizeiwache noch eine sinnvolle Institution gab, in der ich gerne und ausufernd meine Freizeit verbrachte. Ortskundige Senioren dürften bereits wissen, um was es gehen soll (steht ja auch in der Überschrift). Dies soll ein schwelgender Erinnerungsbericht über die Werler Videothek in der Grafenstraße werden. Wenn man in der Zeit noch weiter zurückreist, findet man die Filiale gegenüber von Rewe, aber u.a. aus Platzgründen zogen die Ausleihprofis irgendwann um. Noch ältere Menschen als ich, wovon es wohl nicht mehr allzu viele geben dürfte, wissen, dass es in der Nähe von Danielsmeier eine weitere Videothek gab, doch die schloss ihre Pforten noch weitaus früher, hatte aber immer einige Spiele im Sortiment, die ich bei World of Video nicht fand, weshalb gelegentliche Besuche Pflichtprogramm waren.
Zeitreise
Wir unternehmen eine kleine Zeitreise. In den Charts jaulen Boybands von der großen Liebe und schmieren sich bei den Videodrehs zu ihren gleichklingenden Schnulzen mit ordentlich Vaseline ein. Die reichen Kids kommunizieren per trendiger SMS miteinander oder faxen sich Penisbilder zu. Auf den immer stärker Verbreitung findenden, äußerst klobigen Rechnern läuft Windows 95 und treibt die Menschen reihenweise in den Wahnsinn. Der Discman, auf dem man unterwegs raubkopierte Musik-CD's abspielen kann, wandert dem antiquierten Walkman langsam aber sicher den kabelsalatverseuchten Rang ab. Im Fernsehen werden Seifenopern immer erfolgreicher und Pamela Anderson läuft für die Dreharbeiten von Baywatch in Zeitlupe am Strand entlang.
Es waren verrückte Zeiten, denen man eigentlich nicht nachtrauern sollte, denn Errungenschaften wie Whatsapp, MP3 Player, Cybermobbing, Internet Explorer, Scripted Reality und Emojis machen das Dasein einfach besser und lebenswerter.
Dennoch lohnt sich ein Blick auf diese Tage, an denen Videospiele den Massenmarkt zunehmend für sich eroberten. Ebenso waren die Produktionen der Filmindustrie von zeitloser Güte. In Deutschland zeigte Til Schweiger in dem Drama "Manta Manta!", über welch facettenreiche Schauspielformen er schon damals verfügte. Auch Tom Gerhardt vollführte in "Ballermann 6" den Spagat zwischen Anspruch und Anspruchslosigkeit in unerreichter Form. In Hollywood wurde das philosophisch angehauchte Action-Spektakel "Matrix" auf die Leinwand gebracht und faszinierte das Publikum mit seinen existenziellen Fragestellungen (Höhlengleichnis von Pluto und son Quatsch). Die nachfolgenden Teile setzten dann einen dicken stinkenden Haufen auf dieses Werk. Alles in allem kann man sich heutzutage nicht vorstellen, unter den gegebenen Lebensbedingungen sein Dasein zu fristen. Doch nicht alles war schlecht.
Unterhaltung im 21. Jahrhundert
Bevor wir das gedankliche Museum aus überhöhten Erinnerungen betreten, sollten wir uns mit dem gegenwärtigen Ist-Zustand beschäftigen.
Wenn man sich heute einen Film gönnen möchte, braucht man nur halbwegs funktionstüchtiges Internet (was oftmals schon eine Herausforderung biblischen Ausmaßes ist). Bei netflix und Konsorten sucht man sich dann eines der angebotenen Filmchen aus und schon kann es losgehen. Um die Benutzerfreundlichkeit auf ein überragendes Niveau zu hieven, kann man in den fein säuberlich sortierten Kategorien in aller Ruhe stöbern. Soll es Horror sein? Der Neue mit Matthias Schweighöfer soll ganz gut sein. Oder doch etwas Lustiges? Ein Stephen King Buch über einen Clown soll recht amüsant sein, warum nicht mal die unterhaltsame Verfilmung mit den Kiddies gucken? Natürlich gibt es ebenfalls für Serienjunkies eine nicht zu überblickende Fülle an nachwachsendem Futter. Entweder man schaut sich die Serien an, die auf Pro7 und Co. in Endlosschleife laufen oder man lässt sich von den innovativen Eigenproduktionen begeistern. In denen geht es dann um alleinerziehende Schildkröten mit Autismus, die im deutschen Parlament über Lobbyismus klagen, während der Babysitter in der Sozialbausiedlung mit suizidalen Fernsehköchen eine ökologisch nachhaltige Schmetterlingsschlachterei eröffnen möchte. Wie man unschwer erkennen kann, ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und selbst wenn nicht, wen interessiert es?
Sobald man bei irgendeinem Titel den verhängnisvollen Play-Knopf berührt hat, nimmt das Unheil seinen nicht aufzuhaltenden Lauf, denn der Algorithmus beginnt dann mit seiner undurchdringlichen und unverständlichen Arbeit. Einer Vodoozauberei gleich, werden einem in der Zukunft von besagtem Algorithmus Empfehlungen ausgesprochen, womit man sich als nächstes seine Gehirnzellen verbrühen sollte. Das ist extrem praktisch, denn so muss man nicht selbst überlegen, sondern kann sich auf die qualifizierten Vorschläge beschränken. Dir gefällt Avengers? Wie wäre es mit den Zehn Geboten? Bei James Bond produziert dein verlebter Leib endlich wieder Testosteron? Dann gönn dir danach doch irgendwas von Nicolas Sparks. Netflix irrt nie!
Manchmal hakt es vielleicht ein wenig oder die Auflösung lässt die darstellenden Schauspieler als Tetrisblöcke erscheinen, aber ansonsten ist es ein schneller Problemlösungsansatz, wenn man sich von der auszuräumenden Spülmaschine ablenken möchte.
Analoges Streaming
Jetzt haben wir fürs Erste genug Zeit in der Gegenwart verbracht, in der man Videokassetten nicht zurückspult, sondern als dekoratives Element in das Regal mit den Ü-Ei-Schlümpfen stellt.
Wir steigen in den Delorean, der Fluxkompensator ist bereit und zack. Wir befinden uns in einer Zeit, als netflix noch DVD's und Videos per Post verschickte. Die Luxusgüter stammten nicht aus dem Hause Amazon und schon mal gar nicht von Apple. Wer etwas auf sich hielt, hatte in seinem Wohnzimmer (in dem gefälligst ein Fliesentisch zu stehen hatte) einen Videorecorder oder einen DVD-Player. Die ganz coolen Leute hatten ein Hybridgerät, welches beide ausgestorbenen Medien abspielen konnte. Die Videokassette hat ihren Platz in den Museen neben Schreibmaschine und Dinosauriern längst eingenommen, doch gibt es noch genug Enthusiasten, die auf die sogenannten VHS schwören. Man klappte die klobige Hülle auf, schob das Ungetüm mit der korrekten Seite in das gigantische Abspielgerät und ein Getöse nahm seinen Lauf, das man sonst nur in Fabrikhallen vernehmen konnte. Sobald das cineastische Meisterwerk den Abspann anzeigt, muss man zurückspulen. Das bedeutet, dass man den „Rücklauf-Knopf“ betätigt. Je nach Leistungsfähigkeit dauert der Spaß dann einige Minuten.
Ich persönlich hatte das große Glück, über eine Playstation 2 zu verfügen. Damit konnte ich ausgeruht meine Killerspiele zelebrieren und nach Beendigung der virtuellen Massaker eine DVD ins Laufwerk legen, denn diese Spielekonsole konnte auch Filme abspielen.
Die heute genutzte und leidlich perfektionierte Technik des Streamens ist gleichbedeutend mit einem Maß an Bequemlichkeit, welches sonst nur von Faultieren unter Morpiumeinfluss erreicht wird. Alles läuft vom Lieblingsort aus, dem durchgesessenen und mit undefinierbaren Essensresten versehenen Sofa. Früher war es noch anders. Für das analoge Streamen musste man sich in die große, gefährliche, von anderen Menschen bevölkerte Welt wagen.
Erstellen eines Accounts
Wie funktionierte das damals mit den Videotheken? Eine Frage, die nur noch wenige Zeitzeugen beantworten können. Zunächst einmal musste sich der zukünftige Kunde eine Karte erstellen lassen. Als minderjähriger Pickelbesitzer musste sich ein Elternteil um die Formalitäten kümmern. Doch irgendwann war man auch selbst berechtigt, sich eine Karte aushändigen zu lassen, die wertvoller als jede mastercard, payback-Konto oder Dönermann-Bonus-Karte war. Beim Videothekeninhaber erhielt man gegen Vorzeigen des Personalausweises ein goldenes Kärtchen mit handbeschrifteter Kundennummer in einer schützenden Plastikfolie.
Hier sieht man die Entwicklung der Kundenkarten. Das goldene Exemplar erinnert an die Eintrittskarte aus "Last Action Hero" mit Arnie. Die Chipkarte war allerdings relativ störanfällig.
Erinnerungen…
Es ist Wochenende und die Hausaufgaben wird man Montag morgens beim Mitschüler abschreiben oder eben improvisieren. Das bedeutet, man hat massig Zeit, die man nicht nur mit Fußballspielen und dem Vernachlässigen des Tamagotchis verbringen kann oder möchte. Also schultert man seinen Eastpack und macht sich auf den Weg an einen der schönsten Orte der Welt. Bereits in den Schaufenstern lächeln einen verschiedene Filmplakate an, die auf die neuesten Neuerscheinungen aufmerksam machen, die es im heiligen Inneren zu finden gibt.
Sobald man die Pforte durchschritten hatte, befand man sich im Paradies. Massen an DVD's waren in den Regalen aufgereiht. Nach Themen sortiert, konnte man zwischen seinen Helden spazieren gehen. An einer Wand klebte ein überdimensionierter Spiderman und wachte mit seinen Glubschern über die Kundschaft.
In der Fantasy-Abteilung tummelten sich Zauberer, Orks und sonstige Fabelwesen. In der Actionecke verkloppten Van-Damme und Stallone austauschbare Bösewichte und gaben ihre genretypischen One-Liner zum Besten (mehr Text wäre wohl auch nicht drin gewesen). Bei den Science-Fiction Verfilmungen wurden Aliens bekämpft oder Schwarzenegger mimte die Rolle, für die er geboren wurde. Nein, ich meine nicht den "Kindergarten-Cop", sondern "Terminator" (Teil 1 und vor allem 2; danach nicht mehr sehenswert). Auch in der Thriller-Abteilung war für ausreichend Adrenalinzufuhr gesorgt. In "Sieben" wechselten sich Wendungen mit schwer verdaulichen Bildern ab. Bei den Komödien schnitt Jim Carrey Grimassen und Adam Sandler zeigte seine ganze Palette von zwei Gesichtsausdrücken, während er Furzwitze machte. Doch diese Genres, die eher von der Stange waren, deckten nicht die gesamte Bandbreite des Sortiments ab. Auch japanische oder koreanische Produktionen fanden sich in den vollgestopften, aber übersichtlichen Regalen wieder.
Die verfügbaren Filme waren aber nicht alles, was der Händler des Vertrauens feilbot. Serienboxen aus allen Bereichen luden zum prähistorischen Bingewatchen ein. Simpsons, die Zeichentrickserie für Blagen und Greise. Akte X für alle, die glauben, dass etwas da draußen ist. O.C. California für die schmachtenden Teenager. Und vieles mehr.
Schweinskram und Blutrausch
Links neben der Theke, hinter der die filmischen Schätze lagerten, befand sich eine Tür mit der vielsagenden Aufschrift "Zutritt ab 18 Jahren". Die verführerische Welt des Verbotenen lauerte hinter dieser schlichten, weißen Tür. Selbst nach Überschreiten des zutrittsgewährenden Alters konnte man eine Hemmschwelle nicht verleugnen. Was sollen nur die Leute denken? Heute funktioniert Altersprüfung bekanntlich anders. Bist du älter als 18? "Ja klar", denkt sich das 8-jährige Köttenkind und zieht sich "Human Centipede" rein. Irgendwann habe ich mir Mut angesoffen und bin in den zwielichtigen Bereich geschlichen, dessen Aura verhängnisvoll, verrucht, verdorben und verdammt interessant war. Was erwartet mich? Klar, Titten, Pimmel und son Gedöns. Absolute Klassiker wie "Hinter Gittern unter Fickern" oder "Das F*tzenballet" waren dort ebenso zu finden, wie andere Werke, deren Handlung in einem halben Wort zusammengefasst werden konnten. Penetrierende Penisse und voluminöse Vulven zierten die Cover, an denen sich meist männliche Kunden die Unterhaltungsgrundlage für den Abend mit Melkfett und massig Einwegtüchern besorgten.
Doch entblößte Geschlechtsteile in allen Farben und Formen waren nicht das Einzige, was hinter dieser sagenumwobenen Tür lauerte. Viele Filme und Videospiele, die aufgrund unserer überaus kompetenten Prüfstelle für jugendgefährdende Medien (sarkastisches Hüsteln) indiziert wurden, fanden sich dort natürlich nicht. Aber besonders plastische und explizite Kunstwerke von Filme- und Spielemachern standen vereinsamt in Reih und Glied. Die Faszination des Unbekannten hat sich allerdings schnell aufgebraucht, sodass die Abstecher in den Erwachsenenbereich eher die Ausnahme darstellten.
Zocken
Wie bereits erwähnt, konnte man in der Videothek nicht nur Filme ausleihen. Als konsolenaffine Kötte verbrachte ich viel Zeit an dem Daddelgerät. In der Videothek konnte ich mir jederzeit Nachschub besorgen, wobei man bedenken muss, dass ein Spiel einen Neupreis von 60 Euro aufwärts hat. Klar, der Schuppen musste auch Geld verdienen, weshalb es verschiedenfarbige Chips gab, die vor den Exemplaren in einem Schlitz auf den interessierten Ausleiher warteten. Neuerscheinungen besaßen einen blauen Chip, der 1,50 Euro pro Ausleihtag bedeutete. Gelb hieß, 1 Euro war futsch. Und die roten Chips waren die Discountmedien, für die man nur 50 Cent pro Tag latzen musste. Wenn man ein frisch veröffentlichtes Spiel ausleihen wollte, musste man Glück haben und früh nach seinem Zeitvertreib suchen. Zwar gab es von den beliebten Spielen immer mehrere Exemplare, doch die Werler waren noch nie für ihre Rücksichtnahme bekannt. Es bot sich an, die gewünschten Medien an einem Samstag mit in seine von Chipskrümmeln bedeckte Bude zu nehmen, da der Sonntag als Tag des Herrn nicht kostenpflichtig war. Durch die Einrichtung des Ausleihschuppens konnte man also schon für einen Bruchteil des eigentlichen Preises die Hände an den wackeligen Controller legen und das Lieblingsspiel am Wochenende durchzocken.
Natürlich konnte der Spaß ganz schön ins Geld gehen, doch gab es die berühmte Bonuskarte (man kennt es vom Dönermann- friss 10 Stück, kriegste einen geschenkt), die es etwas erträglicher machte. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die Spiele für Playstation 1&2 für asoziale Geschöpfe mit krimineller Energie leicht zu vervielfältigen waren. Die Konsole wurde (teils sogar im Handel) mit einem speziellen Chip ausgestattet und konnte von nun an kopierte CD’s bzw. DVD’s abspielen. Da wurde die Sammlung an einem Wochenende um zig Spiele erweitert…
Ein Genie aus Werl hatte aber mal eine ganz andere Idee. In der Videothek konnte der unterhaltungsaffine Kunde Beamer, Mikrofone für Singstar-Karaoke-Gelage oder auch Endgeräte ausleihen. Dafür musste ein Pfand hinterlegt werden und die Preise bewegten sich in relativ gesalzenen Bereichen. Ein namentlich nicht erwähntes Jahrhunderttalent lieh sich eine Playstation 3 aus und verkaufte sie weiter. Kannste dir nicht ausdenken…
Service
Warum ging ich gerne in einen Laden, in dem ich für teuer Geld gebrauchte Brocken ausleihen durfte? Es waren viele Faktoren. Die Beratung hatte eine Qualität, die seinesgleichen bis heute vergeblich sucht. Der Inhaber mochte Filme und kannte sich verdammt gut mit diesen aus. Gerne empfahl er interessante Nischenfilme, auf die man selbst nie, nicht und niemals gekommen wäre. Auch wurden meine Wünsche ernstgenommen, was ich sonst nur vom Weihnachtsmann kannte, der auch indizierte Spiele auftreiben konnte (Danke Mama :X). Einmal äußerte ich, dass ich gerne Simpsons gucke. Eine Woche später standen die DVD-Boxen im Regal und ich lieh mir jede einzelne davon mehrmals aus. Hinzu kam, dass ich Spiele antesten konnte, bevor ich mein sauer erbetteltes Taschengeld dafür auf den Kopf hauen musste.
In diesen Tagen steckte ebay noch in seinen schnell wachsenden Kinderschuhen, weshalb ein weiterer Besuchsgrund der Verkauf ausgeschiedener Ware war. Spiele und Filme konnte man kostengünstig erwerben und die Teile waren sogar noch in einem annehmbaren Zustand. Manchmal schlenderte man einfach gerne durch die Gänge und ließ sich davon überraschen, auf was für einen Film die Wahl dann fiel. Egal, ob in Begleitung der Geliebten oder dem Kumpel aus der Fußballmannschaft. Ein Besuch in der Videothek lohnte sich fast immer.
Ende im Gelände
Es kam, wie es kommen musste. Im ganzen Land mussten Videotheken schließen. Aus dem Internet gezogene Raubkopien oder der Besuch von Seiten, wie kino.to war bequemer als das mühselige Entleihen beim Händler des Vertrauens. Das sollte die Meute selbstverständlich nicht davon abhalten beim Räumungsverkauf in großer Anzahl zu erscheinen. Zwar wurde noch viel versucht, um dem Unausweichlichen die Stirn zu bieten, doch war das leider eine Mission Impossible (sorry, aber das miese Wortspiel musste jetzt einfach sein). So konnte man sich in der Videothek mit Knabbereien und Getränken eindecken. Zubehör für die Spielekonsolen war auch vorrätig und konnte entweder gekauft oder geliehen werden. Sonderangebote für das Leihen von Serienstaffeln und vieles mehr.
Ende 2016 war dann Feierabend. Ich möchte jetzt nicht wie der sentimentale Typ aus der Lieblingsseifenoper klingen, aber ich vermisse die Besuche, das Stöbern und das Gefühl, wenn man seinen Chip abgegeben hat und der Mitarbeiter im Hintergrund meinen Film oder mein Spiel aus den Massen von Medien suchte, um mir ein paar schöne Stunden zu ermöglichen.
Bevor der Bericht mit Überlänge (trotzdem kostenfrei!) zum Abschluss kommt, möchte ich mich einfach nochmal für die Arbeit des ehemaligen Teams bedanken. Ihr seid nicht vergessen und Gedanken an die Stunden in der Videothek sind immer von wohlig warmer Glückseligkeit geprägt, die letztlich wehklagender Melancholie weichen muss.
So, das war es für heute. Muss noch ins Wohnzimmer. Netflix hat mir nämlich irgendeinen Scheiß empfohlen, den ich mir noch reinziehen muss, um 2 Tage später vergessen zu haben, worum es bei dem Müll eigentlich ging.
Jammerndes Nachwort: Als ich in den Weiten des Internets auf Bildsuche ging, wurde ich von meinem kundigen Freund namens google auf den Soester Anzeiger weitergeleitet. Trotz mehrerer Mails war es den Verantwortlichen leider nicht möglich, den freien Mitarbeiter zu erreichen, der die Filiale ablichtete (naja, schade drum). Wer also ein historisches Foto von der Videothek sehen möchte, muss auf die werbeverseuchte Seite des Anzeigers gehen.
Comments