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  • AutorenbildWerler Kötte

Sommer in Werl

Es ist Frühling. Woran man das merkt? Die Anzeichen sind nicht zu übersehen. An einem Tag läuft einem die schwitzige Suppe vom spärlich behaarten Haupt in Windeseile bis zur Kimme, am nächsten Tag fällt Schnee und tags darauf tritt der Salzbach über seine Ufer. Allmählich übernehmen Wespen die Auslagen in den Bäckereien und kloppen sich Bienenstich rein. Das bedeutet, dass bald die Jahreszeit gepellter Haut vor der Tür steht und ist für uns Anlass genug, einen kleinen Servicebericht in die Tasten zu hämmern. Mit unseren Tipps und Hinweisen werdet ihr den Sommer in Werl schadlos überstehen.

 

Pack die Badehose ein

 

Das ist sicher kein allzu origineller Geheimtipp, aber manchmal sind es eben die bewährten Dinge, die bewährt sind. Wenn der Feuerball am Firmament auf Hochtouren läuft, um die Wartezimmer der Hautärzte zu befüllen, ist ein Besuch des Werler Freizeitbades im Sportpark die Möglichkeit, seinem gemarterten Leib etwas Abkühlung angedeihen zu lassen. Einfach die Kühltasche vom ALDI mit Tankstellenfrikadellen, einer Handvoll Bifis und Dosenbieren (lasst die Finger von Warsteiner!!!) beladen, die muffige, ungewaschene Badehose vom Vorjahr aus dem Kleiderschrank suchen und sich mit einem Hauch Sonnenmilch besprühen.


Sowas hat in einem Freibad auch nix verloren!

Auch wenn das Quecksilber schon Blasen schlägt, ist das Schwimmbad eine zuverlässige Handlungsoption. Duschen, die man vor dem eigentlichen Sprung ins chlorierte Glück zum Abbrausen des Alltagsdrecks nutzt, bewegen sich temperaturtechnisch knapp über dem Gefrierpunkt. Weitere Informationen haben wir in einem gesonderten Sachtext zur Verfügung gestellt.


 

Plantschen

 

Wer sich den Eintritt ins Schwimmbad nicht leisten kann oder zu faul ist, über den Zaun zu klettern, dem bietet Werl andere feuchtfröhliche Möglichkeiten, mit kühlem Nass Erholung von sommerlichen Strapazen zu erlangen.


Der Kurpark ist nicht nur bei der lokalen Sprayerszene beliebt, sondern spendet dem verschwitzten Besucher reichlich Schatten. Der Teich stellt die naturnahe Alternative zum Köpper ins Schwimmerbecken dar. Von der Brücke aus können Wagemutige eine anständige Arschbombe ausführen. Zwar gibt es hier keine Pommesbude, aber Senioren und Blagen schleudern trockenes Brot in mundgerechten Stücken ins Wasser, sodass die Wasserratten keinen Hunger leiden müssen.


Werler Wildwasser

Wer weniger Wagemut in sich trägt und Sorgen hat, dass Ordnungshüter etwas am Bad mit den Enten auszusetzen haben könnten, schlendert schweißgebadet zum Salzbach, in den man seine Extremitäten stecken kann, um punktuelle Abkühlung zu erlangen. Im Idealfall schwemmt das Gewässer etwas Treibgut in Form von gut gekühlten Dosenbieren an Land, sodass man den Flüssigkeitshaushalt genug Aufmerksamkeit schenken kann.


Dem Kurpark haben wir ebenfalls ein kleines Porträt gewidment. Unsere ausführlichen Ausführungen findet ihr hinter dem Link.



Eine weitere Option stellt der Marktplatz dar. Seit einiger Zeit sprudeln hier die Stadtquellen in Form beleuchteter Wasserfontänen. Hier kann man den Traum volltrunkener Kötten Wirklichkeit werden lassen. Sich mitten in der Stadt von den schweißtropfenden Klamotten befreien und Feinripp mit Bremsspurdekoration präsentieren, bevor man pöbelnd durch die Wasserstrahlen torkelt.


Hömma, das könnte auf ner Postkarte sein!

 

Eis Eis Baby… dödödödödödödödö

 

Wenn der Körper kurz vor dem Überhitzen ist, hilft die unmittelbare Zufuhr von Eis, wobei es in Werl einige Anlaufstellen gibt. Als der unwürdige Verfasser dieser Zeilen noch jung war (ist tatsächlich schon ne Weile her), fuhren noch sogenannte „Eiswagen“ durch die Gegend. Das beste Eis kam aus der Manufaktur der Calvanos. Obwohl ich schon viel Eis geschlabbert habe, einige Gaumenschmeichler dabei waren, hat leider keines den Geschmack der Zitronenvariante von damals erreicht.



Genug von früher gelabert, alter Oppa! Wer heute an kalten Kugeln schlecken möchte, kann aus einem breiten Angebot wählen. Die klassischen Eisdielen stopfen nicht nur Vanille und Co. in Hörnchen, sondern sind auch die einzigen Stellen, an denen man diese hauchdünnen Servietten zu Gesicht bekommt, die ihrem eigentlichen Zweck nicht sonderlich dienlich sind.


Des Weiteren haben wir mit dem Café Luise oder Kochs Eisfachschule qualitativ hochwertige Eistankstellen im Portfolio. Besonders bei Kochs gönne ich mir gerne ein Köttengedeck (Kaffee und Cola) oder genehmige mir eine sahnige Portion Spaghetti-Eis, denn nach dem Besuch im Fitnessstudio braucht man eben eine kleine oder größere Belohnung.


Wer aus Gründen frühkindlicher Prägung lieber in die Kühltruhe greift, wird in den Tankstellen und dem einen oder anderen Kiosk fündig. Allerdings haben sich die Zeiten geändert. Ed von Schleck ist heute eher das Schokobon unter den Eissorten und mit einem Haps im Schlund verschwunden.

 

Trinkt genug und schlaft nicht in der Sonne ein!

 

Der Sommer bringt uns alle an die Grenzen. Wir kauern in unserem eigenen Schweiß, ziehen uns flächig Haut von der Haut, nachdem wir mal wieder Sonnencreme in der Schublade vergessen haben und kleben in der Bahn an den Sitzen fest, weil die Klimaanlage nur trockenen Wüstenwind ausspuckt. Da sind es oft kleine Vorgehensweisen, die den Unterschied ausmachen.

Der Körper verliert dauernd Flüssigkeit, nicht nur, wenn man gerade auf der Keramik hockt. Da muss man besonders im Sommer prophylaktisch gegensteuern.


Öffentliche Trinkwasserspender gibt es sogar in Werl. Wer lieber im klimatisierten Gastraum sitzt, kann sich in einem der zahlreichen Cafés niederlassen und sich das favorisierte Getränk in die verdorrte Kehle kippen. In einem kleinen Service-Beitrag haben wir einige Lokalitäten vorgestellt. Einfach draufklicken oder mit den ungewaschenen Pfoten draufrumtippen.



Der Teutone gönnt sich auch mal gerne das eine oder andere Bierchen. Das ist Kultur und überhaupt nicht gefährlich. Außerdem ist der Gerstensaft isotonisch und somit ideal für Sportler, sonst würde die gemeinnützige UEFA ja nicht Heineken und Bitburger als Sponsor führen.


Kneipen gab es in Werl zu Zeiten der NATO-Besatzung wie Plastik im Meer. Inzwischen ist die Ausstattung etwas ausgedünnt, dennoch kann man sich Fassbier zapfen oder umdrehungsreiche Cocktails schütteln lassen. Wer dies eifrig getan hat, sollte seinen Rausch allerdings nicht in der Sonne ausschlafen. Besser eignet sich ein stacheliger Busch oder ein schattiges Plätzchen unter einer Bank.  

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